Leudon am Ort seiner Träume: in einer Autowerkstatt

Winterthur/Konolfingen, im Mai 2018 – Geführt von der Hand seines Vaters betätigt Leudon die Taste, welche den Autolift in Bewegung versetzt. Aufmerksam folgt der Blick des 16-Jährigen dem fast zwei Tonnen schweren Wagen, der langsam in die Höhe gehievt wird, ein überglückliches Strahlen erhellt dabei sein Gesicht. Der Jugendliche, der seit seiner Geburt mit einer Cerebral Parese lebt, befindet sich am Ort seiner Träume, mitten in einer Autowerkstatt. Die Stiftung Wunderlampe kann ihm damit seinen innigsten Herzenswunsch erfüllen.

Mit dem Lehrvertrag in der Tasche fängt für viele junge Menschen ein neues Leben an. So auch für Leudons Zwillingsbruder, der seinen Berufstraum in einer Autogarage verwirklichen kann. Auch der 16-jährige Leudon wünscht sich nichts sehnlicher, als an Motoren herumzuschrauben, Reifen zu wechseln, Carrosserien zu polieren. Aber das Leben hat für ihn einen anderen Weg vorgesehen. Die beiden Zwillingsbrüder kamen als Frühchen zur Welt und mussten ums Überleben kämpfen. Bei Leudon stellten sich zusätzliche Komplikationen ein, die zu einer Cerebral Parese führten. Er kann seine Extremitäten nicht bewegen und auch nicht sprechen. Deshalb benötigt der Jugendliche zur Fortbewegung einen Elektrorollstuhl. Für die Kommunikation verwendet er ein Tablet, das er mit den Augen steuern kann.

In der Aaretal Garage in Münsingen wird aus Leudons Traum mit Hilfe des Werkstatt-Teams und der Stiftung Wunderlampe Wirklichkeit. Werkstatt-Leiter Beat Oppliger ermöglicht dem wissbegierigen Jugendlichen, alles anzuschauen und die Werkzeuge zu ertasten. Detailliert erklärt er Leudon die einzelnen Arbeitsschritte an einem Motor. Auch die Spenglerei macht dem 16-Jährigen grossen Eindruck. Interessiert beobachtet er den Lackierer, wie er ein beschädigtes Carrosserieteil wieder wie neu erstrahlen lässt. Im Showroom kann sich der junge Autofan kaum an den glänzend polierten Neuwagen sattsehen. Leudon fühlt sich wie im siebten Himmel. Noch mehr strahlen seine Augen vor Glück, als ihm das Werkstatt-Team beim Abschied versichert, jederzeit in der Aaretal Garage willkommen zu sein, die Werkstatt besuchen und den Mechanikern und Carrosseriespenglern bei der Arbeit zuschauen zu dürfen.