Patrik backt im Thuner Brothüsi eine Prinzessinnen-Torte

Winterthur/Thun, im Januar 2017 – Patrik sei der Sonnenschein in ihrem Leben, erklärt die Mutter des 15-Jährigen ohne zu zögern. Der fröhliche und unternehmenslustige Jugendliche ist mit dem Down Syndrom und einer grossen Sehschwäche zur Welt gekommen. Dank einer Augenoperation im Alter von drei Jahren und spezifischer Förderung in der heilpädagogischen Schule Thun hat er dennoch sehr gut lesen und schreiben gelernt. So kann er sich, so oft er möchte, selber in seine geliebten Märchen vertiefen. Am allerliebsten mag er Geschichten, in denen Prinzessinnen und Prinzen vor- kommen. Sein Lieblingsdessert ist selbstredend die berühmte schwedische Prinzessinnentorte.

Nur schon die schöne grüne Farbe der bei uns als Schwedentorte bekannten Süssspeise fasziniert Patrik. Aber auch das Innenleben mit der feinen Crème mag der Junge, der sonst nichts Süsses isst, überaus ger- ne. Dass das Rezept für die Torte vor 70 Jahre extra für die drei Prinzessinnen des schwedischen Königs- hauses kreiert wurde, erfüllt den Märchen- und Prinzessinnen-Fan mit zusätzlicher Freude. Einmal selber eine solche Torte backen können, wünschte sich der Junge von ganzem Herzen. Die Stiftung Wunderlampe konnte Patrik diesen Wunschtraum zusammen mit einem Konditor des Brothüsi Thun Mitte Januar erfüllen.

Allein schon die Führung durch die Bäckerei liess Patriks Herz höher schlagen. Und als er dann unter der kundigen Anleitung des Konditors selber Hand anlegen durfte, erklärte er übers ganze Gesicht strahlend, dass er später unbedingt auch Bäcker werden wolle. Mit grosser Begeisterung trug er die Crème auf die verschiedenen Tortenböden auf. Dann folgte der schwierigste Teil: das Einkleiden der Torte mit dem fein ausgewallten grünen Marzipanüberzug. Dabei erhielt Patrik Unterstützung vom Konditormeister. Mit grosser Konzentration schnitt der Schwedentorten-Fan den überschüssigen Rand ab und freute sich sehr, dass er diesen zum späteren Verzehr auch einpacken durfte. Als Verzierung wählte der frischgebackene Konditor- Lehrling der Jahreszeit entsprechend einen Schneemann und brachte dazu noch eine grosszügige Schnee- schicht in Form von Puderzucker an. Ganz wie es sich für eine Prinzessinnentorte gehört, wurde sie an- schliessend auf einem goldenen Teller platziert. Der Stolz über sein gelungenes Werk stand Patrik deutlich ins Gesicht geschrieben und vor lauter Freude machte er sogar Luftsprünge. Ganz würdevoll transportierte er seine Prinzessinnentorte anschliessend im Bus nach Hause, wo sie dann aber nicht gleich angeschnitten werden durfte. Seine Klassenkameraden sollten das Kunstwerk auch noch bestaunen dürfen. Ob Patrik sei- ne Lieblingstorte danach auch mit ihnen teilen würde, da war er sich noch nicht so sicher.